Das Anbohrprinzip im Detail


Netz-Expansion ohne Versorgungsunterbrechung

Bei der Netzverdichtung und Erweiterung gewinnt das Anbohrverfahren zunehmend an Bedeutung. Leitungserweiterungen durch kleindimensionierte Anschlüsse, aber auch größere Abgänge an in Betrieb befindlichen Rohrleitungen, werden durch das Anbohrverfahren wirtschaftlich ohne Einschränkung der Versorgung am Netz befindlicher Verbraucher ermöglicht.

Das NAVAL-Anbohrverfahren von KÄHLER Armaturen ist für Anbohrungen von unter Druck und Temperatur stehenden Fernwärme- und -kälteleitungen von anerkannten Sachverständigen bauartgeprüft und vom VdTÜV mit dem Bauteil-Kennzeichen AR.303-14 zugelassen. Die Zuerkennung erfolgte in Anwendung des AGFW – Regelwerkes, Arbeitsblatt FW 432.

Die Anbohrungen erfolgen in Verbindung mit auf das Mediumrohr aufgeschweißten NAVAL-Anbohrkugelhähnen mit vollem Durchgang von DN 25 – DN 150 und reduziertem Durchgang DN 200.
Der zulässige Betriebsüberdruck beträgt 25 bar, der Prüfüberdruck 37,5 bar, die zulässige Betriebstemperatur –30°C / +200°C.
Für alle Nennweiten werden Lochkreissägen mit einem Durchmesser zwischen 24 und 146 mm mit vorgesetztem Zentrierbohrer verwendet. Der Zentrierbohrer ist mit einem Mitnehmer zur Aufnahme der ausgesägten Lochscheibe ausgerüstet.


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Das NAVAL-Anbohrsystem


Auf die Anbohrkugelhähne werden die jeweiligen DN-Adapter aufgeschraubt bzw. angeflanscht (DN 150vD - DN 200rD). Das eigentliche Anbohrgerät mit an der Bohrspindel befestigter Lochkreissäge und Zentrierbohrer wird fest mit dem Adapter verbunden. Die dreistufige Spindel gewährleistet eine einfache Zustellung des Bohrers zum Mediumrohr. Die Zustellung der Bohrspindel während des Anbohrens erfolgt über eine Gewinde-Vorschubeinheit durch Drehen von Hand. Über den geöffneten Spülhahn werden während des Anbohrens die Bohrspäne abgeführt.
Die Antriebseinheit für das Anbohrgerät besteht aus einer elektr. Bohrmaschine mit Winkelgetriebe. Die Einstellungsdaten der Bohrmaschine werden je  Nennweite in der Bedienungsanweisung vorgegeben. Somit wird die Zentrier- wie auch die Nennlochanbohrung immer mit definierter Drehzahl durchgeführt. Der Anbohrvorgang wird durch das Zurückziehen des Bohrgestänges über das Kugelverschlussgehäuse und das Schließen des Kugelhahnes beendet.

Alle NAVAL-Anbohrkugelhähne von KÄHLER Armaturen verfügen über komfortable Betätigungs-Außen-Sechskante (kein Inbus!) mit eindeutiger Stellungsanzeige sowie einer verschweißbaren Deckelschraube.

Das Öffnen und Schließen des Hahnes wird durch 90° Auf-/Zu-Anschläge (kein Durchrotieren der Kugel!) sicher begrenzt und verhindert Fehlbedienung. Durch die geringe Betätigungsspindelhöhe ist die gute Isolierbarkeit der Armatur gewährleistet.

Der Anbohrkugelhahn übernimmt die Aufgabe einer sonst erforderlichen weiteren Absperrarmatur. Das NAVAL-Anbohrverfahren hat sich in der Praxis bewährt. Das Anbohrgerät ist sicher und einfach zu handhaben. Bedeutende Fernwärmebetreiber, wie u.a. DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH, Stadtwerke Duisburg, Stadtwerke Karlsruhe, sowie Rohrleitungs- und Anlagenbauunternehmen verwenden dieses System bei Anbohrungen aller Dimensionen.