Membranventile



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Membranventile werden verwendet um Fluide (Gase, Dampf, Flüssigkeiten) zu regeln oder abzusperren. Insbesondere hochviskose und/oder hochhaftfähige Medien werden damit zum Beispiel verteilt oder dosiert. Bei anderen Ventilprinzipien wie Sitzventilen würden sich diese Fluide teilweise im Ventilkörper ablagern. Schlimmstenfalls könnte es zu einer Kreuzkontamination kommen. Deshalb werden Ventile auf der Basis des Membranprinzips auch als totraumärmstes Funktionsprinzip bezeichnet. Membranventile mit bestimmten Gehäusewerkstoffen und -qualitäten sind somit häufig in den Anlagen von Pharmazie und Biotechnologie zu finden, da hier jede Kreuzkontamination verhindert werden soll.

Neben dem Aspekt der Totraumfreiheit müssen Membranventile auch entleerungsoptimiert konstruiert und installiert werden, um die rückstandsfreie Entfernung des Mediums zu ermöglichen. Für die optimale Entleerung gibt es daher Vorgaben der geeigneten Winkel für den Einbau in die Rohrleitung.

Membrane mit Dichtsteg (Sisto Typ 16/20, Saunders Typ A)

Die Membrane dichtet das Membranventil auf dem Dichtsteg ab. Hierzu dir die Membrane mittels Druckstück nur über eine relativ kleine Strecke bewegt. Der Dichtsteg kommt der Membrane entgegen. Zum vollständigen Öffnen des Ventils muss die Membrane nur wenig verformt werden. Das Betriebsmedium berührt lediglich die Membranoberfläche, alle mechanischen Teile liegen außerhalb des medienbenetzten Raumes. Diese Bauart gibt es aus Kunststoff und Metall. Die Durchflussrichtung ist beliebig.

Anwendungsbereiche:

Einsatz bei hochreinen (HP- und Sterilanwendung) bis stark verschmutzten flüssigen, gasförmigen sowie neutralen und aggressiven Medien. Die Einsatzgrenzen liegen entsprechend je nach Ausführung bei 10 oder 16 bar Betriebsdruck und bis zu 160°C Betriebstemperatur. Die Strömungscharakteristik ist günstig.

Besonderheiten und Vorteile:

Alle mechanischen Bauteile liegen außerhalb des medienbenetzten Bereiches. Das Betriebsmedium berührt nur die Innenoberfläche des Ventilkörpers und die Oberfläche der Absperrmembrane. Das Ventil ist mit einer pneumatischen Betätigung auch für erhöhte Schaltwechsel geeignet. Durch entsprechende Einbauwinkel können sich bei geöffnetem Ventil die dahinter liegenden Rohrabschnitte weitestgehend entleeren.

Beispielhafte Einsatzgebiete:

Pharmazie, Hygiene- und Steriltechnik, Halbleiter- und Mikrochipherstellung, alle Bereiche der Wasseraufbereitung wie Abwasser-, Schmutzwasser-, Seewasser-, Kühlwasser und Gebrauchs- so wie Reinst- und Pharmawasser, Schlämme, Pulver und Stäube, Zellulose und Papierherstellung/-verarbeitung, Farben- und Lackherstellung/-verarbeitung, Bergwerk- und Montantechnik, Edelstein-, Metall- und Mineralgewinnung/-verarbeitung, Düngemittelherstellung, Gips-, Zement-, Schwefel- und Kalkgewinnung, Soletechnik, Klärwerkstechnik, Granulatherstellung, Maschinen- und Anlagenbau, Automatisierungstechnik, Lebensmittel- und Getränketechnik.

Beispielhafte Medien:

Brauch- und Abwasser, Säuren, Laugen, Schlämme und Suspensionen

Membrane ohne Dichtsteg (Sisto Typ KB, Saunders Typ KB)

Diese Ventile verfügen über keinen Dichtsteg, sie haben einen freien Durchgang. Es handelt sich um eine strömungsgünstige Gehäuseform mit geringem Strömungswiderstand. Membranventile ohne Dichtsteg werden aufgrund ihrer Robustheit gerne eingesetzt.

Beispielhafte Einsatzgebiete:

Stark verschmutzte Abwässer, Zellulose und Papierherstellung/-verarbeitung, Bergwerk- und Montantechnik, Edelstein-, Metall- und Mineralgewinnung/-verarbeitung, Düngemittelherstellung, Gips-, Zement-, Schwefel- und Kalkgewinnung/-verarbeitung, Klärwerkstechnik und Granulatherstellung.

Beispielhafte Medien:

Brauchwasser, Öle, Säuren, Laugen, technische Gase